Teilrevision Zonenplan - Speziallandwirtschaftszone «Buuregarte»
Zur Sicherstellung des heutigen Familienbetriebs Buuregarte Boog AG mit bodenabhängiger Produktion und zur Gewährleistung von marktgerechten Weiterentwicklungsmöglichkeiten wird im Gebiet Drälikon in Hünenberg die Landwirtschaftszone in die Speziallandwirtschaftszone umgezont.
Leistungen:
Raumentwicklung
Auftraggeber:
Buuregarte Boog AG
Drälikon 14
6331 Hünenberg
Projektteam:
Reto Ribolla, Projektleitung
Yannick Marti, Projektleitung Stv. und Sachbearbeitung
Projektzeitraum:
Seit 2017
Referenzperson:
Jonas Boog
Projektbeschrieb:
Der Betrieb Buuregarte hat sich über die Jahrzehnte, ausgehend von einem landesüblichen Viehwirtschaftsbetrieb, hin zu einem überregional gewichtigen Beeren- und Gemüseproduzenten entwickelt. Diese Entwicklung ging einher mit der stetig steigenden Nachfrage nach regional produziertem Gemüse sowie Beeren und Früchten. Aufgrund der klimatischen und wettertechnischen Veränderungen sowie den häufigeren extremen Ereignissen wurde der Bedarf an Folientunnel, Regendächer und Netzen immer stärker. Für eine zuverlässige Produktion und im weiteren Sinne Versorgung der Bevölkerung ist der Betrieb Buuregarte auf eine bodenabhängige Produktion und die nötigen Infrastrukturen angewiesen. Die Entwicklung geht dabei immer mehr in Richtung Gewächshäuser.
Die bodenunabhängige Produktion im Substrat sowie die grossflächige Überdeckung der Gemüse- und Fruchtkulturen des Bauernhofes bedürfen die Ausscheidung einer Speziallandwirtschaftszone (SPZ) gemäss Raumplanungsgesetz. Diese Zonenausscheidung erfolgt im Rahmen einer Teilrevision des Zonenplanes und der Bauordnung. Als Grundlage für das Projekt dient die Positivplanung für die Ausscheidung von Speziallandwirtschaftszonen im Kanton Zug. Darin wird der Standort Drälikon als Gebiet definiert, welches sich aus Sicht des Kantons für eine SPZ eignet. Eine Prüfung anderer Eignungsgebiete hat gezeigt, dass für den Betrieb zurzeit kein Alternativstandort zur Verfügung steht. Die Abgrenzung der SPZ orientiert sich an Parzellengrenzen und im Süden am projektierten Dammfuss des derzeit laufenden Projekts der Reussdammsanierung.
In einem verbindlichen Bereichsplan als Anhang in der Bauordnung werden vier Bereiche ausgeschieden: Hofbereich, Gewächshausbereich, Tunnelbereich und Naturbereich. Dieser dient als Abgrenzung der Bereiche innerhalb der Speziallandwirtschaftszone, für welche konkrete Bestimmungen in der Bauordnung festgelegt sind. Die Speziallandwirtschaftszone ermöglicht die Weiterentwicklung des Betriebes unter Berücksichtigung der weiteren Interessen (Natur, Landschaft, Erholung etc.).
Aufgrund der bestehenden Umgrenzung der Speziallandwirtschaftszone durch den Binnenkanal und seiner Bepflanzung kann eine gute landschaftliche Einpassung der Infrastrukturen erreicht werden. Mit der Ausscheidung der Speziallandwirtschaftszone wurde ein Umgebungsgestaltungsplan erarbeitet (Bestandteil Baugesuch). Mit diesem werden basierend auf dem Naturbereich gezielte Massnahmen vorgesehen, welche die Einpassung der vorgesehenen Bauten und Anlagen in das Landschaftsbild verbessern. Der Naturbereich dient insbesondere der Sicherstellung des Vernetzungskorridors für Wildtiere als wichtige Verbindungsachse entlang der Reuss.
Ausgeführte Arbeiten:
- Betriebskonzept
- Revision Bauordnung
- Revision Zonenplan
- Umgebungsgestaltungsplan
- Planungsbericht
Impressionen zum Projekt
Eckdaten
Unternehmen: | Ackermann + Wernli AG |
Projektpartner: | Agrofutura AG, Severin Dietschi, Umgebungsgestaltungsplan |
Fläche SPZ (ha): |
13.05 ha |
Hofbereich (ha): |
1.0 ha |
Tunnelbereich (ha): |
5.2 ha |
Gewächshausbereich (ha): |
4.25 ha |
Naturbereich (ha): |
2.6 ha |
Besonderheiten: |
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Team
Reto Ribolla
Reto Ribolla
Mitglied der Geschäftsleitung, Bereichsleiter
MSc. UZH in Geographie
CAS Raumplanung ETHZ